03.03.2021
Nach zuletzt zwei Heimspielen, die jeweils mit Niederlagen endeten, geht es nun am kommenden Wochenende für das TEAM EHINGEN URSPRING zuerst in der JVG-Halle am Freitag (18 Uhr) gegen die MLP Academics Heidelberg, bevor am Sonntag dann die Auswärtsaufgabe bei den Uni Baskets Paderborn (17 Uhr) wartet.
Ausgangslage: Zwei knappe Niederlagen gegen Playoff-Teams gegen die jeweils auch die Siegchance bestand. Für Trainer Domenik Reinboth bleibt also das Positive der vergangenen Wochen hängen. „Wir haben gezeigt, dass wir zuletzt gegen jeden Gegner mitspielen können. Aber dürfen damit nicht zufrieden sein und müssen unsere defensiven Fehler verbessern, denn gerade die Heidelberger werden das sofort nutzen“. Seine Mannschaft verbesserte sich seit dem Jahreswechsel immer mehr. Verringerte die Ballverluste und agierte mit deutlich mehr Selbstvertrauen in sich selbst und die Mitspieler. „Jeder hängt sich wirklich richtig rein und so konnten wir uns immer verbessern. Es fehlt aber dabei noch an der Konstanz“, erklärte Reinboth. Im Laufe der Spielzeit streute der Ehinger Coach immer wieder verschiedene Verteidigungsformen während des Spiels ein. Oftmals stellte die Zonenpresse die Gegner schon vor große Probleme. Eine Sache die viel Arbeit von den jungen Spielern abverlangt, damit dies im Spiel auch zum gewünschten Erfolg kommt. Das soll auch gegen die MLP Academics Heidelberg so sein. Dabei spielt es für Domenik Reinboth keine Rolle, dass man erst jetzt erstmals auf die Kurpfälzer trifft. Die peilen demnächst den erstmaligen Sprung in die Bundesliga an. Denn in den kommenden Monaten soll der SNP Dome, die neue 5000 Zuschauer fassende Arena im Südwesten der Stadt, eröffnet werden. Als ein „bärenstarkes Team und eine eingespielte Truppe“, beschreibt Domenik Reinboth den kommenden Gegner. Denn lediglich drei Spieler der hauptsächlich Neun-Mann-Rotation waren zuvor nicht im Academics-Trikot aktiv gewesen. Das half natürlich auch Trainer Branislav „Frenkie“ Ignjatovic bei der Zusammenstellung. Denn über die vergangenen Jahre fehlten neben Shyron Ely weitere Scorer. Die fanden sie nun aber im vergangenen Sommer. Ein oftmals langsames Tempo und eine gut organisierte und physische Defensive zeichneten die Heidelberger in den vergangenen Spielzeiten aus, womit aber nie der ganz große Wurf gelang. Denn spätestens im Playoff-Halbfinale war dann Schluss. Mit dem schnellen Sa´eed Nelson als Aufbauspieler änderte sich das nun. Schon am frühen Sonntagmorgen tritt das „team in green“ dann die Reise nach Paderborn an, wo es in der Maspernhalle gegen die dortigen Uni Baskets geht. Die verloren ihren letzten vier Partien allesamt. Nach dem Abgang von Center John Bryant und den Verletzungen von Badu Buck und Tom Alte sicherten sich die Ostwestfalen zwei neue Spieler. Wobei das für Jackson Trapp nur bedingt gilt. Denn der war schon einmal bei der Mannschaft von Trainer Steven Esterkamp aktiv und erzielte 13,4 Punkte seit seiner Ankunft in Paderborn in den zurückliegenden Partien. Auf den großen Positionen kam vom georgischen Klub Dinamo Tiflis Barrett Benson.
Schlüsselstatistik: Knapp 90 Punkte erzielen die Heidelberger in dieser Saison im Schnitt pro Partie und stellen damit die zweitbeste Offensive hinter Rostock. Doch in den vergangenen fünf Partien fiel dieser Schnitt, abgesehen vom deutlichen Erfolg in Tübingen mit 115 erzielten Punkten stark ab und sank auf nur noch 83 Punkte. Dieselbe Anzahl also wie die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth. Die hatte sich in den letzten Wochen auch im Hinblick auf die Ballverluste stark verbessert und sich auch meist weniger als der Gegner geleistet. Auch das wird ein Schlüssel sein, denn über ihre guten Werfer sind die Gäste ebenso gefährlich wie unter dem Korb und „schenken“ dem Gegner selbst nur zwölf Mal pro Partie den Ball.
Gegner Check: Eine solche Qualität auf den Ausländerpositionen bringt wohl kein anderes Team auf das Parkett. Denn alle fünf Importspieler erzielen im Schnitt eine zweistellige Anzahl an Punkten. Mit Shooting Guard Jordan Geist (13,8 Punkte, 3,2 Rebounds) steht der beste Scorer der Liga der vergangenen Saison, der aus Trier kam, in den Reihen der Heidelberger. Der viertbeste Punktesammler der letzten beiden Jahre Shyron Ely (15,4 Punkte, 4,2 Rebounds) ist schon seit 2016 bei den Neckarstädtern. Der Forward Even McGaughey (10,2 Pkt.) kehrte im Sommer nach Jahren in Tschechien und Italien wieder zurück und ist auch wie in seiner ersten Spielzeit bei den Academics aus der Distanz gefährlich. Anfang des Jahres wurde Shaun Willett vom Ligakonkurrenten aus Schwenningen verpflichtet und erscheint als das bis dahin fehlende Puzzleteil im Kampf um den Aufstieg. Mit 11,1 Punkten und 5,8 Rebounds gibt er dem Team weitere Stabilität unter dem Korb, denn einen Dreier traf er im Heidelberger Trikot noch nicht. Ebenfalls aus Distanz nicht gefährlich sind die beiden Center Armin Trtovac (7,9 Pkt, 4,5 Rebounds) und Philipp Heyden (7,6 Pkt, 3,9 Rebounds) die dafür umso mehr in Korbnähe zu finden sind. Der 27-jährige Niklas Würzner spielt schon immer in Heidelberg und seine siebte Saison in der ProA. Dabei kommt der Aufbauspieler auf 7,6 Punkte pro Partie. Shooting Guard Albert Kuppe kehrte nach zwei Jahren beruflicher Pause wieder zurück. Der 32-jährige kommt auf dieselbe Punktzahl wie Würzner und gilt als ausgewiesener Scharfschütze.
Duell des Spiels: Jack Pagenkopf und Sa´eed Nelson kamen beide im vergangenen Sommer vom College in die ProA und führen ihre beiden Teams als Point Gaurds und Lenker des Spiels an. Geboren sind beide nur 100 Meilen voneinander entfernt im Bundesstaat New Jersey. Der Heidelberger Spielmacher jedoch ein Jahr später als Pagenkopf. Dennoch begegnet sind sie sich bislang nie, dafür spielten sich die bisherigen Karrieren in zu unter-schiedlichen Orten der USA ab. Auf 13,9 Punkte, sowie 4 Rebounds und 5,2 Assists kommt Nelson durchschnittlich pro Partie. Der nur 1,88 Meter große Point Guard weiß aber vor allem mit seiner Geschwindigkeit zu überzeugen und schrammte beim Heimspiel gegen Tübingen nur knapp am Triple-Double vorbei als er 28 Punkte erzielte und je 9 Rebounds und Assists sammelte. Ähnliches gelang auch Pagenkopf beinahe der gegen Jena am Ende der Partie 10 Punkte und jeweils 8 Rebounds und Assists für sich verbuchen konnte. Dabei leitet er wie sein Gegenüber geschickt das Spiel seiner Mannschaft. Einzig die Dreierquote, die bei beiden jeweils unter 30 Prozent liegt ist noch deutlich zu verbessern, doch dafür ist noch einiges an Zeit nach dem ersten Profijahr.