09.10.2021
Anders hatten sich das TEAM EHINGEN URSPRING und auch der kommende Gegner, die Rostock Seawolves ihren Saisonauftakt vorgestellt. Im direkten Duell am Samstag (19 Uhr) in der Ehinger JVG-Halle soll versucht werden den Trend umzukehren. Im zweiten Heimspiel der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA erwartet Trainer Felix Czerny, dass sich seine Mannschaft besser präsentiert als bisher und damit die favorisierten Gäste geärgert werden kann.
Ausgangslage: So eine Gelegenheit bekommt man im Saisonverlauf nur selten: Wenn die Partie gegen die Rostock Seawolves startet, hat das #teamingreen eine zweiwöchige Pause hinter sich. Die galt es nicht zum Ausruhen zu nutzen, sondern hart im Training an den bisherigen Fehlern zu arbeiten. Die im Schnitt 96 kassierten Punkten aus den ersten beiden Begegnungen sind für Head Coach Felix Czerny zu viel. „Die Defensive ist ein großes Thema für uns“, sagte er. Seine Mannschaft hatte gut trainiert in der Zeit ohne Spiel und die Einheiten bestens genutzt. Nach den ersten beiden Partien hatte sich Czerny „die Entwicklung anders vorgestellt, aber es ist ein Prozess wir wollen etwas aufbauen“. Die Pause konnte genutzt werden um die bisherigen Ergebnisse hinter sich zu lassen und wieder positiv nach vorne zu blicken. Dann soll Czernys Team physischer und kompetitiver auftreten. „Und dann schauen wir mal, wie sehr wie Rostock damit ärgern können“, erklärte er. Wie auch schon beim vergangenen Heimspiel gegen Itzehoe wird auch diesmal Forward-Neuzugang Zach Walton verletzt fehlen. Dagegen scheint das schon ersehnte Debüt von Point Guard Munis Tutu nach fünfwöchiger Verletzungspause möglich zu sein. Zuversicht könnte auch das letzte mit Zuschauern ausgetragenen Heimspiel gegen die Ostseestädter geben, als es erst in letzter Sekunde eine Niederlage gegen die wie auch heute als Aufstiegsfavoriten gehandelten Seawolves gab. „Wir gehen mutig und zuversichtlich in das Spiel“, blickte Czerny voraus. Der dann auf einen Gegner trifft, der sich den Saisonstart sicherlich anders vorgestellt hatte. Denn, nachdem der bisherige Co-Trainer Christian Held den Cheftrainerposten übernommen hat, gab es lediglich einen Erfolg im Auftaktspiel bei Rasta Vechta. Die weiteren beiden Partien gegen die Giants Leverkusen (85:95) und gegen die Tigers Tübingen (83:97) wurden jeweils verloren. Dabei waren die Hansestädter erneut mit der Ambition gestartet in die Bundesliga aufzusteigen. „Es ist ein spannendes Projekt und am liebsten würden sie, auch jetzt schon, in der BBL sein“, sagte Felix Czerny über den kommenden Gegner. Die erfahrene Mannschaft mit einigen bundesligaerfahrenen Spie-lern, will sich laut deren Trainer Christian Held, dessen Co-Trainer nun sein Vater Ralph ist, für die Playoffs eine gute Ausgangsposition erspielen. Mit Sid-Marlon Theis trifft Coach Czerny dann auch auf einen Spieler, den er schon in der Urspringer NBBL Mannschaft trainiert hat und sich auf das Wiedersehen mit dem Rostocker Forward freut. „Mit Sid habe ich eine gute Verbindung und eng zusammengearbeitet“, sagte der Ehinger Trainer. Das mache es aber nicht einfacher sich auf ihn vorzubereiten. Generell will er nicht zu sehr auf den Gegner und dessen Bilanz schauen, sondern auf die eigenen Aufgaben konzentrieren und es besser als zuletzt machen und möglichst den ersten Sieg holen.
Gegner Check: Von einem Umbruch kann bei der Mannschaft von der Ostsee keine Rede sein. Sechs Spieler aus der vergangenen Saison sind weiter mit dabei. Darunter ist mit Center Till Gloger ein deutscher Spieler, der zuvor nur wenig Einsatzminuten bekam, in dieser Spielzeit aber fast am längsten auf dem Feld steht und das mit 12,7 Punkten und starken 6,7 Rebounds auch zurückzahlt. Die wohl beeindruckendste Entwicklung legte For-ward Tyler Nelson hin. Im letzten Jahr als Nachverpflichtung gekommen, musste er sich erst an das europäische Spiel und eine neue Mannschaft gewöhnen. Das scheint er nach zuvor zwei Spielzeiten in de NBA G-League getan zu haben. Mit 18 Punkten in nur 19 Minuten durchschnittlicher Spielzeit und überragenden 57 Prozent von der Dreierlinie erlebte der US-Amerikaner einen Traumstart in die neue Saison. Ihn unterstützt der aus Island gekommene Guard Jordan Roland (16,3 Punkte) der mit bislang 50 Prozent Dreierquote ebenso stark trifft. Der dritte US-Amerikaner Nijal Pearson spielte zuvor in der ersten französischen und finnischen Liga und ist mit 8,7 Punkten und 4,3 Rebounds ein echter Allrounder. Der schon erwähnte Sid-Marlon Theis erwischte beim letzten Gastspiel in der JVG-Halle einen starken Tag, hat aber gerade aus der Distanz bisher noch Mühe in die neue Saison zu finden. Auf der Point Guard Position sind die beiden erfahrenen Bradley Loesing (5,3 Punkte) und der 29-jährige Kapitän Chris Carter (je 4,7 Punkte und Assists) zu finden. Den Kader komplettieren der aus Bonn gekommene Center-Neuzugang Gabriel de Oliveira (4,3 Punkte), sowie Michael Jost und Stefan Ilzhöfer.
Schlüsselstatistik: Überraschend gleichauf präsentieren sich beide Mannschaften in den meisten Statistiken. Jeweils 79 Punkte erzielen beide im Schnitt und verteilen dafür auch je 19 Assists pro Partie. Lediglich bei den Rebounds sind die Rostocker etwas besser, was es für das #teamingreen mit viel Einsatz zu kompensieren gilt. Trotz der starken Quote von Seawolves-Forward Tyler Nelson ist die Dreierquote der Gäste mit 39 Prozent nicht so gut wie die der Ehinger. Denn Felix Czernys Team traf „von außen“ bislang 45 Prozent seiner Versuche und braucht diese Gefahr von der Dreierlinie auch um die Rostocker im Heimspiel zu ärgern.