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MIT GROßEM WILLEN IM SCHLUSSVIERTEL DAS SPIEL GEDREHT

10.03.2020

Es war die 22. Niederlage für das TEAM EHINGEN URSPRING, aber wahrscheinlich auch die zugleich bitterste der gesamten Saison. Mit 90:91 ging das Heimspiel am Freitagabend gegen die Rostock Seawolves verloren. Bis zur wirklich letzten Sekunde kämpfte die Mannschaft um den Sieg, der auch wirklich verdient gewesen wäre. Nach dem Erik Scheive sieben Sekunden vor Schluss den Ball nicht im Korb unter brachte, lief Rostocks Zach Lofton den Fastbreak, wurde dann geblockt von Akim-Jamal Jonah. Donte Nicholas griff sich den Ball und setzte in mit Ablauf der Zeit in den Korb. Eine gespenstische Stille kehrte in die zuvor so frenetisch anfeuernde JVG-Halle. Einzig ein paar Rostocker Jubelschreie waren zu hören. Konsterniert waren Spieler, Verantwortliche und Fans. Zurück blieb ein denkwürdiges Spiel gegen einen der Aufstiegsaspiranten gegen den man 40 Minuten dagegen hielt und etliche Male selbst in Führung lag. Die dreiwöchige Pause schien dem Team gut getan zu haben und kam deutlich eingespielter aufs Feld – und das obwohl mit Cullen Neal und Gianni Otto zwei wichtige Spieler fehlten. Obwohl es alles andere als wirklich rund lief auf beiden Seiten, ging das erste Viertel mit 18:16 an die Hansestädter, bei denen der spätere Matchwinner Nicholas mit acht Punkten einen guten Start erwischte. Auf 23:20 stellte die Ehinger Mannschaft dann nach der Viertelpause. Dem ließen die Gäste aber ein 10:0-Lauf folgen. Doch der Kampf wurde belohnt, mit einem Dreier brachte Tim Hasbargen sein Team wieder mit 36:35 in Führung. Man ließ sich nicht abschütteln und war immer wieder zur Stelle, wenn die Rostocker davon ziehen wollten. Das schafften sie auch bis zur Halbzeitpause nicht, was den knappen Vorsprung von 44:42 bedeutete. „Wir haben es nicht geschafft, selbst weiter weg zu ziehen und die Minuten nach der Halbzeit haben uns dann gekillt“, meinte Coach Reinboth. Denn beim 46:59 aus der Sicht seines Teams hatte Topscorer Zach Lofton nicht nur schon sieben Punkte erzielt, sondern auch die Gäste von der Ostsee deutlicher in Führung gebracht. Drei Minuten vor Schluss lieferten sich mit Erik Scheive und Grant Sitton die beiden Power Forwards ein direktes Duell aus der Distanz. Beide setzten je zwei Dreier innerhalb von weniger als zwei Minuten ein. Weil Brandon Alston und Hasbargen ebenfalls erfolgreich war, man plötzlich wieder dran. Dieser Schwung wurde mitgenommen und sich eine Führung im letzten Viertel erarbeitet, die zeitweise sogar bei fünf Punkten lag. Aber nicht nur Topscorer Hasbargen, sondern alle neun eingesetzten Spieler trugen ihren großen Teil dazu bei.

 

Spieler des Spiels: Tim Hasbargen lieferte das wohl beste Spiel seiner Karriere ab. Einen Tag nach seinem 24. Geburtstag war er es der, trotz Erkältung, den Topscorer der Liga Zachary Lofton zur Halbzeit keinen einzigen Korberfolg gestatte und sich in der Defensive aufrieb und mit großem Einsatz und Willen dem entnervten Rostocker-Guard es richtig schwer machte. Aber wer dachte Hasbargen würde sich nach dem Ausfall zweier Spieler nur auf die Defensive konzentrieren, der sah sich völlig getäuscht. 33 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists  sowie 4 Steals und 1 Block hatte der Ehinger Kapitän am Ende in seiner Statistik stehen. Dabei waren es 11 seiner 17 Versuche die den Weg durch den Korb fanden. „Es war das wohl beste Spiel von einem meiner Spieler jemals“, war sein Trainer Domenik Reinboth nach der Partie voll des Lobes für Hasbargen.

 

 

Schlüsselfaktor zum Sieg: Da dieser bei einem so knappen Ausgang eines Spiels nur sehr schwierig zu finden ist, geht dies ganz klar an die Ehinger Fans. Die beinahe zu eben diesem Schlüsselfaktor geworden wären. Auch die beiden Trainer fanden nur lobende Worte für das Publikum, dass den aufopferungsvollen Kampf der Mannschaft stark honorierte. Gerade als die Überraschung im letzten Viertel in der Luft lag, schien die Stimmung vom Feld auf die Zuschauerränge übergeschwappt zu sein. Als Tabellenletzter, der kurz vor dem Abstieg steht, ist das ein großartiger Zusammenhalt. „Wir wollen den Fans in unseren drei verbleibenden Heimspielen noch einen Sieg schenken“, sagte Trainer Domenik Reinboth nach dem Spiel

 

 

Trainerstimmen:

 

Domenik Reinboth (TEAM EHINGEN URSPRING):

Dankeschön für die Glückwünsche, die ich nach einer Niederlage auch selten in dieser Art erhalten habe. Wir haben den Aufwärtstrend, vor dem wir vor der langen Pause sprachen, heute fortgesetzt. Es war eines der besten Spiele in dieser Saison der Mannschaft. Wir haben teilweise mit drei Spielern unter 20 Jahren gleichzeitig gespielt und das ist der Weg den wir hier gehen wollen, die Spieler zu entwickeln. Die letzten Sekunden waren sehr ärgerlich, wäre die letzte Sequenz etwas früher hätten wir das Spiel gewonnen.

 

Dirk Bauermann (Rostock Seawolves):

Große Hochachtung vor der Arbeit von Domenik Reinboth und dem Ehinger Team. Sie haben sehr viel investiert und gekämpft. Mit unserer Defensivleistung war ich dagegen überhaupt nicht zufrieden. Glückwunsch an Ehingen trotz der Niederlage und obwohl sie kurz vor dem Abstieg stehen, so etwas ist dann Besonders.